Eine Prozessoptimierung im Logistikbereich eines noch sehr jungen Standorts bot spannende und interessante Einblicke.
Vom 20. bis 23.08.2019 waren fünf Mitglieder der LEAN Hochschulgruppe bei Zalando in ihrem erst 3 Jahre alten Logistikzentrum in Lahr im Schwarzwald. Im Rahmen der Projektwoche wurde der vorgelagerte Prozess einer Foliermaschine analysiert, bei dem die von der Maschine theoretisch möglichen Stückzahlen in der Realität nicht erreicht werden. Das Ziel war es Probleme und Ursachen zu analysieren, sowie mögliche Ideen und Maßnahmen abzuleiten.
In der Hochschulgruppe wenden wir dabei ein bewährtes Konzept an, das auch dieses Mal gewählt wurde. Nach einer kurzen, für Logistik-Begeisterte sehr interessanten Werksführung, fingen wir mit einer Ist-Analyse für ein besseres Prozessverständnis an. Den Ist-Zustand verglichen wir im Anschluss mit dem vom Unternehmen gewünschten Zielzustand, der vollen Auslastung der Maschine (abzüglich Wartungs- und Störungszeiten). Anhand dieses Ziels leiteten wir daraufhin alle Einflüsse auf die Zielgröße sowie die dazugehörigen Probleme ab, aufgrund derer der Prozess die Vorgaben im Moment nicht erfüllen kann.
Für jedes einzelne Problem suchten wir anschließend nach den wahren Ursachen, um mit unseren Maßnahmen nicht nur Symptome der Probleme zu bekämpfen, sondern die dahinterliegenden Gründe. Diese bewerteten wir dann, um uns zu entscheiden, welches Problem wir zuerst mit einem Experiment versuchen zu beseitigen.
Der vorgelagerte Prozess der Foliermaschine beinhaltet ein paralleles Arbeiten von bis zu drei Mitarbeitern, die die zu verpackenden Artikel auf ein Förderband legen, welches die Maschine bedient. Als gravierendstes Problem haben wir dabei ausgemacht, dass sich die Mitarbeiter durch das Band gegenseitig blockieren, weil beispielsweise der letzte Mitarbeiter auf einen freien Bandplatz warten muss, da die anderen beiden Mitarbeiter schon vorher Artikel aufgelegt haben. Unsere vielversprechendste Idee war es, die Prozesse so zu entkoppeln, dass nur noch ein Mitarbeiter alle Artikel auf das Band auflegt und die anderen die übrigen Prozessschritte an einer vorgelagerten Station durchführen, sodass die gegenseitige Blockade entfällt.
Diese Idee konnten wir am dritten Tag validieren und uns im Anschluss sogar noch weitere, darauf aufbauende Ideen und Verbesserungsvorschläge überlegen und somit in der Abschlusspräsentation einige Vorschläge vorstellen, mit deren Umsetzung die beiden entkoppelten Prozesse (Vorbereitung & Auflegen der Artikel auf das Band) noch gleichmäßiger und schneller funktionieren könnten.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten von Zalando für die gelungene Kooperation an diesem Projekt und möchten auch die herausragende Zusammenarbeit mit Prozess-Mitarbeitern und Verantwortlichen betonen! Wir konnten in dieser Projektwoche viele wertvolle Lernerfahrungen sammeln und freuen uns auf weitere Kooperationsprojekte.
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